Wenn Sie von Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt ein Rezept über eine Psychotherapie erhalten haben, dann können Sie dieses Rezept bei einem sog. Psychologischen Psychotherapeuten mit Kassensitz einreichen. Dieser kann dann sein Honorar mit den gesetzlichen Krankenkassen verrechnen.
Psychologische Psychotherapeuten haben ein Studium der Medizin oder ein Studium der Psychologie sowie eine zusätzliche Ausbildung zum sog. "Psychologischen Psychotherapeuten" absolviert und zudem ein Assistenzjahr durchgeführt.
Allerdings dürfen nur Therapeuten mit einem abgeschlossenen Medizinstudium Medikamente verschreiben, z.B. Allgemeinmediziner, Psychiater oder Neurologen.
Ein Rezept über eine Verhaltenstherapie beinhaltet nach durchschnittlich zwei bis vier probatorischen Sitzungen (Probesitzungen) insgesamt 50 Einheiten à 50 Minuten, bei tiefenpsychologischen Ansätzen sogar 150 Einheiten. Wenn ein Patient also einmal pro Woche zum Therapeuten geht, ist er durchschnittlich ein Jahr in Therapie. Auf Wunsch kann diese Therapie mit einer weiteren Überweisung bis zu zweimal verlängert werden.
Dies ist einer der Gründe, weshalb auch nur wenige Therapieplätze pro Jahr frei werden.
Über die sog. "Kassenärztliche Vereinigung" (Hotline 116 117) haben Sie gesetzlichen Anspruch auf ein Erstgespräch, dass auch telefonisch durchgeführt werden darf. In den meisten Fällen bekommen Sie aber dennoch keine weiteren Sitzungen, wenn Sie nicht ein Notfall im Sinne der "Selbst- und Fremdgefährdung" sind.
Einige Krankenkassen bieten ihren Patienten die Option sich einen Therapieplatz bei einer Privatpraxis zu suchen, wenn Sie bei einem PPT mit Kassensitz keinen Erfolg haben. Manchmal müssen diese Bemühungen über eine geführte Telefonliste nachgewiesen werden.
Als Privatpraxis definieren die gesetzlichen. Krankenkassen einen approbierten (staatlich zugelassenen) Psychotherapeuten auch ohne Kassensitz.
Manche Kassen akzeptieren sogar auch angrenzende Ausbildungen wie Sozialpädagogik und angrenzende Therapieverfahren wie Gesprächtherapie, fragen Sie einfach mal nach.
Aber mittlerweile haben sogar PP lange Wartelisten oder nehmen gar keine neue Patienten mehr auf.
Nach meinem aktuellen Wissensstand, akzeptieren die gesetzlichen und ich die privaten Krankenkassen leider keine Heilpraktiker für Psychotherapie. Es tut mir ganz fruchtbar leid.
Viele Menschen glauben, dass Experten, die ihren Beruf studiert haben, besser ausgebildet sind.
Bei dieser Haltung stelle ich dann meist die Gegenfrage, ob man zwingend Koch sein muss, um eine köstliche Mahlzeit zu kreieren oder ob nicht eine gute Ausbildung, ein entsprechendes Talent und Erfahrung schon ausreichen.
Okay, hat man schlecht gekocht, ist das Essen im schlimmsten Fall ungenießbar, bei der Arbeit mit Menschen hingegen, kann man schon viel mehr verderben, daher wird der Gesundheitsschutz der Bevölkerung durch Gesetze sichergestellt . Aber nicht nur bei Köchen, sondern auch bei Ärzten, Therapeuten und Heilpraktikern gibt es talentierte und engagierte Menschen und leider auch mittelmäßige Amateure.
Nach über 8 Jahren ständiger, hochkarätiger und vor allem wissenschaftlich fundierter Ausbildung nach aktuellem Stand der Forschung und weiteren mindestens 2.500 Einzel-Sitzungen bin ich der Meinung, die Strukturen der einzelnen Störungen verstanden und passende Interventionen entwickelt zu haben.
Gerne erkläre ich Ihnen in einem Erstgespräch, wie ich arbeite. Sie entscheiden nach jeder einzelnen Sitzung, ob Sie weiter mit mir arbeiten möchten oder nicht.
Approbierte Psychologische Psychotherapeuten haben in der Regel die klassischen Therapieverfahren gelernt, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, da sie in den letzten Jahren umfangreich wissenschaftlich untersucht wurden. Hierzu gehören die am häufigsten eingesetzte kognitive Verhaltenstherapie sowie die Psychoanalyse, Tiefenpsychologische Verfahren, in seltenen Fällen auch Kunst- und Musiktherapie sowie seit 2020 die systemische Therapie.
Die meisten dieser Verfahren wurden bereits vor vielen Jahren entwickelt und seither nur wenig verändert. Die Psychoanalyse und auch die Tiefenpsychologie beispielsweise basieren noch auf den Erkenntnissen von Sigmund Freud und seinen Nachfolgern ab 1930. Die Verhaltenstherapie oder die systemische Theorie basieren auf Erkenntnissen, die in den 70er Jahren von großen Therapeuten ihrer Zeit errungen wurden.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts entstanden neue Interventionen wie z.B. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), die meisten sind jedoch wenig klinisch untersucht, so dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten hierfür meist nicht übernehmen.
Die Wissenschaft – insbesondere die Neurowissenschaft – hat in den letzte 10-15 Jahren riesige Fortschritte gemacht. Durch die Möglichkeit mittels MRT (Magnetresonanztomographie) oder EEG (Elektroenzephalografie) Aktivitäten und Veränderungen im Gehirn sichtbar zu machen, können Erfolge von unterschiedlichen Maßnahmen wie Therapie oder auch Medikation zeitnah nachgewiesen werden. Im Rahmen von Biofeedback oder Neurofeedback passiert dies sogar in Echtzeit.
So entstanden vor allem in den letzten 15 Jahren viele neue Ansätze, welche Wirkfaktoren im Zusammenhang von Therapie am effektivsten sind.
Als "heiliger Gral" der Emotionsregulierung werden aktuell Verfahren gehandelt, die "bifokal-multisensorisch" wirken: Bifokal bedeutet, dass währende der Intervention eine geteilte Aufmerksamkeit vorherrscht, zum Beispiel an sein Thema denken und gleichzeitig etwas anderes tun. Multisensorisch bedeutet, dass möglichst viele Sinneskanäle mit einbezogen werden. Hier sind sich die Experte einig:
ein Problem das auf emotionaler Ebenen entstanden ist, kann nicht auf kognitiver Ebene gelöst werden.
Nach meinem Verständnis sind folgende Faktoren wichtig für einen erfolgreichen Prozess: